Wie sehen europäische Experten die Beziehungen zwischen der EU und China in diesem Jahrzehnt bis 2030? Diese Frage stellte der European Parliamentary Research Service (EPRS) exakt 171 Experten aus Thinktanks, den EU-Institutionen und dem jugendlichen Netzwerk European Guanxi. Ganz oben auf der Prioritätenliste bei den Beziehungen zwischen EU und China steht der Wunsch nach Kooperation in den Bereichen Klima und Nachhaltigkeit. Es folgen die Reduzierung von Abhängigkeiten bei den Lieferketten und der Schutz geistigen Eigentums. Das Team um Autor Kjeld van Wieringen fragte zudem in acht Politikfeldern nach strategischen Alternativen. Im Bereich Investitionen spricht sich die Mehrheit für eine Neuverhandlung des derzeit auf Eis liegenden Investitionsabkommens mit China aus. Beim Thema Handel soll Europa mehr auf Reziprozität pochen. Interessant ist, dass sich die Mehrheit der Befragten für „joint patrols“ mit Partnern im Südchinesischen Meer aussprach. Gegenstand der Studie war auch eine sogenannte SWOT-Analyse, in der die Befragten Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats in den Beziehungen zwischen EU und China benennen sollten. Als eine der Stärken wird „Europe´s normative power“ genannt. Eine der Schwächen: “Economic and technological dependencies on China and the US. Als eine Opportunity wird die “cooperation on climate and innovation” gesehen. Als Bedrohung wahrgenommen werden ”supply dependencies, infrastructure vulnerabilities and falling behind in technology.”
Info:
Die 56seitige Studie mit dem Titel „EU-China 2030“ ist hier zum Downloaden:
https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2022/739240/EPRS_STU(2022)739240_EN.pdf