Das Los Alamos National Laboratory ist eine der größten Forschungseinrichtungen der Welt. Weltberühmt wurde es, als dort im Rahmen des Manhatten Projects die erste Atombombe entwickelt wurde. Seitdem hat Los Alamos – Verzeihung für das Wortspiel – einen Bombenruf. Rund 12 000 Forscher aus verschiedenen Disziplinen arbeiten in dieser Wissensfabrik, die rund 60 Kilometer von Santa Fe im US-Bundesstaat New Mexico liegt. Darunter sind auch viele ausländische Wissenschaftler, auch Chinesen. Viele der Chinesen gingen nach einer gewissen Zeit wieder nach China zurück und bildeten den inoffiziellen „The Los Alamos Club“. Über diesen Club hat nun das amerikanische Beratungsunternehmen Strieder eine Studie erstellt. Darin machten sie 162 chinesische Wissenschaftler aus, die zwischen 1987 und 2021 von Los Alamos zurück nach China gegangen warenund dort bei der Entwicklung militärischer Hightech-Waffen an vorderster Front mitarbeiteten. Als eine zentrale Figur wird Chen Shiyi (ein Experte der Strömungstechnik) genannt, der in den 90er Jahren in Los Alamos arbeitete und danach Präsident der neuen Universität SUSTech in Shenzhen wurde, wo offenbar viele Ex-Los-Alamos-Forscher arbeiten. Die Autoren betonen, dass die genannten Chinesen nicht illegal gehandelt oder gar spioniert hätten, mahnen aber die amerikanischen Behörden zu mehr Vorsicht: „The Los Alamos case shows how China´s rapid advances in certain key military technologies are being aided by individuals who participated in U.S. government-funded research.”
Info:
Den Bericht “The Los Alamos Club“ kann man hier herunterladen:
https://www.striderintel.com/wp-content/uploads/Strider-Los-Alamos-Report.pdf