Es war schon ungewöhnlich, dass die Chefs des amerikanischen und britischen Geheimdienstes gemeinsam öffentlich eine Rede hielten. Am 7. Juli ist dies im Thames House in London passiert. Vor Managern, Bürokraten und Akademikern sprachen die beiden in bester Kalter-Kriegs-Rhetorik über ihren Lieblingsfeind: China. Das betonte MI5-Direktor Ken McCallum auch gleich zu Beginn seiner Rede: “Today is the first time the Heads of the FBI and MI5 have shared a public platform. We’re doing so to send the clearest signal we can on a massive shared challenge: China.” Für McCallum ist klar: “The most game-changing challenge we face comes from the Chinese Communist Party.” Beide differenzierten zu Beginn ihrer Reden zwar zwischen der bösen KP und dem guten chinesischen Volk, um dann die Sündenregister der KP und der von ihr gestellten Regierung aufzulisten. McCallum warf der KP Diebstahl und Spionage vor und mahnte die versammelten Wirtschaftsführer zur Vorsicht. Ähnlich argumentierte FBI-Chef Chris Wray: „The Chinese government poses an even more serious threat to Western businesses than even many sophisticated businesspeople believe.” Die Manager sollten nicht naiv sein, den die Chinesen seien “stealing our technology and using it to undercut your businesses and dominate your market.” Außerdem würden sie die Demokratie und unsere Werte attackieren. Vielleicht ist dem FBI-Chef entgangen, dass dies amerikanische Politiker schon selbst erledigen.
Info:
Die Rede von Ken McCallum (MI5): https://www.mi5.gov.uk/news/speech-by-mi5-and-fbi
Die Rede von Chris Wray (FBI): https://www.americanrhetoric.com/speeches/christopherwraylondonbusinessleaders.htm