ARTIKEL I Lost in Translation

Viele Dokumente chinesischer Behörden und Institutionen werden auch in einer englischen Übersetzung angeboten. Doch stimmen chinesisches Original und die englische Version auch überein? Sabine Mokry, die derzeit an der Universität Leiden promoviert, hat da ihre Zweifel. Diese artikuliert sie in dem Beitrag „What´s Lost in Translation – Discrepancies in Official Translation of China´s Foreign Policy Statement”. Darin hat sie 91 Reden und Dokumente (zu außenpolitischen Themen) zwischen 2013 und 2019 ausgewertet. Ihr Ergebnis: „As a result, versions of each document may differ significantly.” In ihrer Untersuchung nennt sie drei Typen von Unterschieden zwischen Original und Übersetzung. Erstens „minor differences“, zweitens „differences in degree“ und drittens „substantive differences“. In mehr als der Hälfte der untersuchten Texte stellte sie einen der drei Unterschiede fest. Sie konstatiert dabei mehrere Trends: “The Chinese versions tend to use stronger verbs, emphasize China’s role in the solution of global problems and tend to be more detailed.” Sind diese Unterschiede zwischen Original und Übersetzung wichtig? Klar, schreibt Mokry: “Anyone who wants to understand the Chinese government’s intentions and only considers the English version of a document risks misjudging them.” Sie empfiehlt deshalb die chinesischen und englischen Texte sorgfältig zu vergleichen. Helfen können dabei Übersetzungssysteme wie Google Translate or DeepL Translator. Sie hat sie in ihrer Untersuchung auch benutzt und zwar erfolgreich: “The translation tools could pick up all differences in degree between the original Chinese text and its official English translation that I had identified.”

Info:

Der Artikel „What´s Lost in Translation“ ist hier beim „U.S. – China Perception Monitor“ erschienen:

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