RUMREISEN I Schnellzüge immer schneller

Am 20. Juni beginnt in Beijings West-Bahnhof ein neuer Abschnitt in der Geschichte der chinesischen Eisenbahn. Ein Hochgeschwindigkeitszug wird den Bahnhof verlassen und siebeneinhalb Stunden später in Guangzhou Süd (Kanton) ankommen. Zum ersten Mal wird damit ein Hochgeschwindigkeitszug auf einer langen Strecke im Schnitt 350 Kilometer pro Stunde fahren. Bislang war das nur auf relativ kurzen Strecken der Fall, zum Beispiel von Beijing nach Tianjin, von Chengdu nach Chongqing, von Beijing nach Zhangjiakou, aber immerhin auch von Beijing nach Shanghai. China baut also nicht nur das Netz von Hochgeschwindigkeitszügen aus (geplant ist eine Erhöhung von derzeit 38 auf 50 000 Kilometer im Jahr 2025), sondern beschleunigt auf bestehenden Strecken auch das Tempo. Vor zehn Jahren brauchte man für die Strecke Beijing – Guangzhou – entspricht der Entfernung von Oslo nach Barcelona – rund 20 Stunden. Für Bahn-Nostalgiker, Entschleuniger und Leute mit geringem Einkommen gibt es aber immer noch die langsame Variante. Dabei ist man 29 Stunden von Beijing nach Guangzhou unterwegs. Diese Fahrt kostet auf dem „hard seat“ rund 30 Euro. Im Hochgeschwindigkeitszug muss man in der zweiten Klasse rund 120 Euro hinlegen. 

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