ESSEN I Fast-Food-Fusion

In China sind ja alle großen internationalen Fast-Food-Ketten vertreten, um die Chinesen weg von ihrer guten heimischen Küche zu locken. Bei diesem Vorhaben sind sie offenbar sehr erfolgreich. Kentucky Fried Chicken (KFC), die als erste 1987 auf den chinesischen Markt kamen, hat inzwischen rund 7500 Filialen, McDonalds (seit 1990 dabei) rund 3500 Filialen und Pizza Hut (seit 1990) rund 2600 Filialen in 600 Städten. Selbstverständlich gibt es bei allen dreien die globalen Klassiker – vom Big Mac über Chicken Wings bis Pizza Salami. Aber daneben bieten sie Produkte an, die auf die nationalen Essgewohnheiten Rücksicht nehmen. Am frühesten kam KFC mit dem chinesischen Geschmack angepassten Produkten auf den Markt, wie zum Beispiel Beijing Chicken Roll, Soy Sauce Chicken, Rice Bowls und sogar Congée. Etwas später als KFC reagierte McDonalds. Aber inzwischen hat der Hamburger-Konzern auch zahlreiche chinesisch inspirierte Produkte im Angebot, wie zum Beispiel Taro Pie, Sichuan Double Chicken Burger, Spicy McWings oder Lemon Red Tea. Auch Pizza Hut schloss sich dem Trend der Sinisierung seiner Speisekarte an. 2021 fiel das Unternehmen mit gewöhnungsbedürftigen Pizza-Kreationen auf, wie zum Beispiel einer Milk-Tea-Pizza oder einer Pizza mit Koriander, Eiern und Schweineblut. Und derzeit wagt Pizza Hut mal wieder ein kulinarisches Crossover-Experiment. Seit dem 16. Mai bietet die Kette Chinese-Style Spaghetti an. Die klassischen italienischen Nudeln werden kombiniert mit chinesischen Zutaten aus fünf Städten bzw. Regionen: Shanghai, Suzhou, Fujian, Wuhan und Chengdu. Die Italienerin Beatrice Tamagno hat für das Online-Magazin Radii die Variationen getestet und konnte sich zumindest für die Varianten aus Suzhou (mit Krabben) und Chengdu (mit Hack) begeistern, obwohl sie letzteres eher an Spaghetti Bolognese erinnert.

No Comments Yet

Comments are closed