In Deutschland wird viel über China geredet und geschrieben. Doch worüber spricht eigentlich China? Diese Frage stellte sich Michaela Böhme während ihrer Promotion an der Universität Leipzig. Bei der Beantwortung dieser eher rhetorischen Frage wurde ihr schnell klar: Die chinesischen Diskurse über gesellschaftliche und politische Themen finden hierzulande nicht oder selten statt. Wir wissen weder über die Diskussionen noch die Diskutanten Bescheid. Um Abhilfe zu schaffen, startete Böhme, die in Leipzig und Beijing studiert hatte, im vergangenen Jahr ihren Blog „Worüber China spricht“. Vorbild war für sie David Ownby (Professor an der University of Montreal) mit seinem Blog „Reading the Chinese Dream“. Er übersetzt darin Texte chinesischer Intellektueller zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen. Was Ownby in Englisch macht, macht Böhme ähnlich gut auf Deutsch. Dabei konzentriert sie sich auf zwei Themenbereiche: Gesellschaftlicher Wandel und das ländliche China. Letzterem widmet sie sich nach ihrer erfolgreichen Promotion auch beruflich. Seit April arbeitet sie im Sino-German Agricultural Centre, einem Kooperationsprojekt der beiden Agrarministerien. Derzeit ist sie noch in Berlin, aber demnächst – wobei sie nicht weiß, wann das genau sein wird – arbeitet sie in Beijing. „Ich werde aber auf jeden Fall den Blog weitermachen“, verspricht sie, „idealerweise mit einem Beitrag alle 2-3 Wochen.“
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