STUDIE I Beziehungen EU-China

Gleich vier Altmeister – darunter der deutsche Ex-Botschafter Volker Stanzel – machen sich Gedanken über die Beziehungen zwischen der EU und China. Die zentrale Frage ihrer Studie „Rebooting Europe´s China Strategy“ lautet: „How should Europe respond to the challenges of its entanglement  (Verstrickung) with China?” Herausgefordert durch China sehen die Autoren Europa (das sie bewusst weiter fassen als die EU) in mehrerlei Hinsicht: „… a challenge to Europe´s long-term economic sustainability, to its politic of freedom act internationally, to its values and interests, and, ultimately, its security.“ Bei der Analyse greifen die Autoren auf den inzwischen bewährten Dreiklang zurück: China wird als Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale gesehen, wobei für sie Letzteres dominiert. „In fact, systemic rivalry is at the core of the relationship with China.” Sie gehen von einem Kampf der Systeme aus: Hier die liberalen Demokratien und dort die autoritären oder neo-totalitären Staaten. Die Lager werden jeweils angeführt durch die USA und China. Europas primäres Interesse sollte sein, eine gefährliche Konfrontation der beiden Supermächte zu vermeiden: „Europe will have to navigate each relationship separately.“ Dazu müsse Europa allerdings seine strategische Souveräntität entwickeln und sich Partner suchen. Welche könnten das sein? Ihre Antwort: „Middle and small powers are in many ways Europe´s natural allies”. Im Indo-Pazifik seien das Südkorea, Taiwan, die Gründungsmitglieder von Asean, Australien und Neuseeland. Die 48seitige Studie ist ein wichtiger Beitrag zur europäischen China-Diskussion. 

Info:

Die Studie von Ian Bond, François Godement, Hanns W. Maull und Volker Stanzel kann man hier downloaden:  https://www.swp-berlin.org/publications/products/sonstiges/2022_Rebooting_Europes_China_Strategy.pdf

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