ARTIKEL I Sinologen-Debatte

Die vor allem in der FAZ geführte Debatte über den möglichen Einfluss Chinas auf den deutschen Wissenschaftsbetrieb geht weiter. Am 28. April schrieb Matthias Niedenführ den Artikel „Wie umgehen mit China?“. Darin beschäftigte sich der Senior Research Fellow an der Zeppelin Universität Friedrichhafen vor allem mit den Konfuzius-Instituten. Zunächst bekennt er klar: „Einflussnahmen von außen oder Selbstzensur dürfen nicht geduldet werden.“ Doch sei dabei Augenmaß wichtig. Der Einfluss der Institute auf den Diskurs erscheint ihm vernachlässigbar. Die Gefahr für die Wissenschaftsfreiheit werde überschätzt und Sorgen vor Unterwanderung durch eine „fünfte Kolonne“ erscheinen ihm übertrieben. Übereilte Schließungen der Konfuzius-Institute bedienten nur ein Gefühl der Entrüstung, ohne dass sich das Verhalten Pekings änderte. Die Institute „niederzubrennen“ sei „Symbolpolitik“, kein zielgerichtetes Handeln. Bevor man die Konfuzius-Institute schließe, könne man aber – so Niedenführ – eine Herauslösung aus den Universitäten überlegen. Sollte es von politischer Seite doch zu Schließungen der Institute kommen, fordert Niedenführ zu Recht adäquaten Ersatz: „Zuletzt kann die deutsche Seite Institutionen zur Vermittlung von Chinakompetenz aus eigenen Mitteln schaffen, um deutlich machen, dass ausdrücklich und aufrichtig das Verständnis der chinesischen Sprache und Kultur gefördert werden soll.“

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