VIDEO I Konzert von Cui Jian

Cui Jian (60) ist der Altmeister des chinesischen Rocks. Angefangen hat er allerdings anfangs der 80er Jahre bei den Pekinger Symphonikern ganz klassisch als Trompeter. Doch bald wechselte er das Instrument und das Genre. Er spielte Gitarre, ließ sich von westlichen Musikern jener Zeit inspirieren und machte fortan nur noch Rockmusik. Legendär sein Auftritt 1986 im Arbeiterstadion, wo er seinen Hit „Nothing To My Name“ sang. 1989 veröffentlichte er mit der Band ADO sein erstes – so hieß das damals – Album. Es war Chinas erstes Rockalbum überhaupt. Titel: „Rock ´n´ Roll on the New Long March“. Darin tauchte auch wieder sein Hit „Nothing To My Name“ auf, der bei den Protesten auf dem Tiananmen zur inoffiziellen Hymne der Studenten wurde. Fast 16 Jahre lang hatte Cui Jian Auftrittsverbot vor großer Kulisse, aber in den Clubs der Hauptstadt und in anderen Städten trat er immer wieder auf. Er ging auch auf Auslandstournee. Einmal hörte und sah ich ihn in der „Fabrik“ in Hamburg-Altona. Cui Jian emigrierte nicht wie viele der 89er Protestierenden. Er ist immer noch enorm populär, vor allem bei der älteren Generation. Er ist die Stimme der Öffnung und Reformpolitik der 80er Jahre. Wie groß seine Fan-Gemeinde noch ist, zeigte sich am Abend des 15. April, als er ein Online-Konzert gab. Rund 44 Millionen Zuschauer und Zuhörer loggten sich ein.

Info:

Hier kann man Teile des Online-Konzerts von Cui Jian sehen und hören: https://www.youtube.com/watch?v=PMbWR2JNd2A

Hier sein Hit „Nothing To MyName“: https://www.youtube.com/watch?v=kYwsPt854Xo

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