FILM I Snipers von Zhang Yimou

Was ist mit Zhang Yimou los? Gerade kam vom Altmeister des chinesischen Films ein neuer Streifen ins Kino: „Snipers“ (chinesisch: juji shou, deutsch: Scharfschützen). Es ist ein Film, der während des Korea-Krieges spielt. Er erzählt die Geschichte des 22jährigen Zhang Taofang, der 1953 als Scharfschütze in den Korea-Krieg zieht, der in China „Krieg zum Widerstand gegen die USA und zur Hilfe für Korea“ tituliert wird. Zhang Taofang wurde wegen seiner – Verzeihung für dieses Wort – Erfolgsquote berühmt: in 32 Tagen traf er mit 435 Schüssen 214 Gegner tödlich. Die Erschossenen waren meist Amerikaner. Chinesen gegen Amerikaner, Underdogs gegen Übermächtige – das ist der Plot des Films. Eventuelle Ähnlichkeiten mit der heutigen Zeit sind wohl beabsichtigt. Warum wechselt Zhang Yimou, der in den 90er Jahren mit kritischen und künstlerisch wertvollen Filmen wie „Raise the Red Lantern“ und „To Live“ berühmt wurde, ins Genre des Kriegsfilms? Das ist wohl gerade en vogue. Siehe auch den Streifen „The Battle at Lake Changjin“, der vergangenes Jahr in die Kinos kam und ebenfalls im Koreakrieg spielt. Und außerdem will Zhang Yimou offenbar bei den Mächtigen des Landes nicht anecken. So ist auch sein Engagement als Regisseur der Eröffnungs- und Schlussfeier der Olympischen Winterspiele im Februar zu erklären.

Info:

Der Trailer des Films „Snipers“ ist hier zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=6fFGuzssj2Y

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