NAMEN I Wer Was Wo

Christoph Giesen (38), China-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, wechselt zum Spiegel, für den er aber weiterhin aus Beijing berichten wird. Giesen besetzt die Stelle von Bernhard Zand, der ja inzwischen Korrespondent in New York ist. Zusammen mit Georg Fahrion, der seit September 2019 in Beijing ist (siehe CHINAHIRN 38), bildet er das Korrespondentenduo des Hamburger Nachrichtenmagazins. Giesen studierte in Leipzig, London und Shanghai Journalistik, Politikwissenschaft und „China in Comparative Perspective“. Nach dem Studium volontierte er bei der Süddeutschen Zeitung, für die er erst in der Wirtschaftsredaktion arbeitete, bevor er 2017 nach Beijing wechselte. Giesen war dabei auch immer wieder in die großen Enthüllungsgeschichten der SZ (u.a. Panama Papers und Swiss Leaks) eingebunden.

Peter Achten (82), ehemaliger Asien-Korrespondent des Schweizer Fernsehens SRF, ist am 23. März gestorben. Der gebürtige Basler war in der Schweiz ein bekanntes Gesicht, moderierte er doch lange Zeit die Schweizer „Tagesschau“. 1986 ging er für das Radio DRS und diverse Zeitungen als Korrespondent nach Beijing, wo er das Tiananmen-Massaker miterlebte. Nach einem Abstecher in die USA kam er 1994 wieder nach Beijing zurück, diesmal als Asien-Korrespondent für den SRF. Auch nach seiner Pensionierung blieb er China verbunden, pendelte lange Zeit noch zwischen seinen Wohnsitzen in Beijing und Estavayer-le-Lac im Kanton Fribourg. Achten war bis zuletzt ein Verfechter des Dialogs mit China und Kritiker der unausgewogenen Berichterstattung in den westlichen Medien.

Cheng Lei (46), australische Journalistin, wird seit dem 31. März der Prozess gemacht. Vor fast 20 Monaten wurde sie verhaftet und verbrachte die Zeit seitdem in einer Zelle mit zwei weiteren Insassen. Was ihr genau vorgeworfen wird, ist unklar. Nur vage wird von einem Verrat an Staatsgeheimnissen gesprochen. Cheng arbeitete seit 2012 für den chinesischen Staatssender CGTN. Sie ist in Melbourne geboren und hat zwei Kinder, zehn und zwölf Jahre alt. Beide leben in Australien. Der australische Botschafter Graham Fletcher wollte an der ersten Verhandlung vor dem Gericht in Beijing teilnehmen, doch wurde ihm der Zugang verwehrt.  

No Comments Yet

Comments are closed