STUDIE I Vorsichtige Ökonomen

Für viele Ökonomen in und außerhalb Chinas ist es nur eine Frage der Zeit, wann Chinas Wirtschaft die amerikanische überholt. Sie extrapolieren häufig die aktuellen Wachstumsraten (5-6 Prozent) auf die nächsten Jahrzehnte. Aber diese optimistischen Annahmen seien falsch, schreiben die beiden Ökonomen Roland Rajah (The Lowy Institute) und Alyssa Leng (Australian National University) in ihrer Studie „Revising Down the Rise of China“. Sie sind wesentlich pessimistischer und gehen lediglich von einer jährlichen Wachstumsrate von 2-3 Prozent bis zum Jahre 2050 aus. Dieser Rückgang des Wachstums sei vor allem auf folgende drei Faktoren zurückzuführen: einen Rückgang der Bevölkerung, die Grenzen des kapital-intensiven Wachstums und eines geringeren Produktivitätswachstums. Vor allem die demographische Entwicklung ist ein großes Problem: Weil die Geburtenrate lediglich bei 1,3 liegt, rechnen die Forscher bis 2050 mit einem Rückgang der arbeitsfähigen Bevölkerung um 220 Millionen. Aber auch die kapitalintensiven Infrastrukturinvestitionen, die in den vergangenen Jahren der Wachstumstreiber waren, können nicht mehr in dem Ausmaße wie früher getätigt werden. Simpler Grund. China hat bereits viele Straßen, Schienen und Flughäfen. Ihr Fazit deshalb: „China would still become the world´s largest economy but it would never enjoy a meaningful lead over the US and would remain far less prosperous und productive per person even by mid-century.”

Info:

Die vom australischen Lowy Institute herausgegebene Studie kann hier heruntergeladen werden:

https://www.lowyinstitute.org/publications/revising-down-rise-china#sec46161

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