CHINAHIRNKulinarium: Tausendjährige Eier

Sie sind natürlich nicht 1000 Jahre alt. Kein Mensch stellt etwas her, dass erst in 1000 Jahren verkauft werden kann. Im Englischen werden sie auch oft century eggs, also 100jährige Eier, genannt. Aber auch diese Bezeichnung ist irreführend. Nein, tausendjährige Eier brauchen nur rund 40 Tage, um zu schwarzen oder Ledereiern zu werden. So heißen sie nämlich im Chinesischen – pidan (pi=Leder, dan=Eier). Während diesem Zeitraum werden sie meist in einem Gemisch aus Kalk, Soda, Salz, Kiefern- oder Piniennadeln und schwarzem Tee gelagert und einer Fermentierung unterzogen. Danach sind die Eier – es sind übrigens Enten-, keine Hühnereier – oft jahrelang haltbar. Für westliche Augen und Gaumen sind die Ledereier gewöhnungsbedürftig. Das Eiweiß mutierte während der Fermentierung zu einer gallertartigen, grün-schwarzen Masse, das Eigelb verlor auch seine unschuldige Farbe. Ja, und schmecken tun die Eier eher nach altem Käse. Während wir Westler also eher die Nase rümpfen, schnalzen die Chinesen mit der Zunge. Tausendjährige Eier gelten als Delikatesse und werden häufig bei einem Menü als Vorspeise serviert und mit Sojasauce und Essig gegessen.

Info:

Hier ein Video aus der Pro-Sieben-Sendung „Galileo“ über die tausendjährigen Eier: https://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/tausendjaehrige-eier-clip2

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