ARTIKEL I Analyse der Joanna Chiu

Die Kanadierin Joanna Chiu ist eine renommierte Journalistin und China-Kennerin. Sie arbeitet derzeit beim Toronto Star. Davor war sie sieben Jahre in Beijing und Hongkong, schrieb von dort unter anderem für AFP, dpa und die South China Morning Post. In ihrer Beijinger Zeit traf sie Menschenrechtsanwälte in Gefängnissen, besuchte den verstorbenen Nobelpreisträger Liu Xiaobo im Krankenhaus und sie war auch in der Uiguren-Provinz Xinjiang. Sie ist also eine sehr China-kritische Journalistin. Diese Sicht hält sie jedoch nicht davon ab, genauso kritisch auf die China-Politik des Westens zu schauen. Das tut sie in ihrem Artikel „The Death of Nuance In America´s Conversation About China”, der im Magazin “Noema” des Berggruen Instituts erschienen ist.  Darin schreibt sie: “I`ve realized that the West cannot effectively counter China´s human rights abuses and its attempts to undermine democracy abroad without facing its own complicity.” Sie spricht von “hyperbolic and oversimplistic rhetoric about China” – vor allem in den USA. Sie beschreibt Trumps Anti-China-Rhetorik, seine Einstufung nahezu aller chinesischen Studenten in den USA als Spione und den Rassismus gegen Asiaten. Das sei alles unter Biden nicht verschwunden: „Trump´s toxic attitude to China persists under the Biden administration, albeit in subtle form.“ Eine differenzierte Betrachtung Chinas finde in Washington fast nicht mehr statt: „It´s as if nuance on China has become taboo in D.C.“ Eine lesenswerte Analyse einer wirklich unabhängigen Journalistin.

Info:

Den Artikel von Joanna Chiu gibt es hier:_ https://www.noemamag.com/the-death-of-nuance-in-americas-conversation-about-china/

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