China ist bei der Digitalisierung sicher weiter fortgeschritten als Deutschland. Diese Diskrepanz wird deutlich, wenn man den 14th Five-Year Plan for National Informatization liest, der Ende 2021 von der Central Commission for Cybersecurity and Informatization herausgegeben wurde. Dem DigiChina-Project an der Stanford University ist zu verdanken, dass dieses wichtige Dokument nun auch in Englisch vorliegt. Darin werden im ersten Kapitel die Fortschritte in der Digitalisierung beschrieben. Die Digitalindustrie beträgt inzwischen acht Prozent des BSP. Alle Schulen sind bereits digitalisiert. Im dritten Kapitel werden zehn Prioritäten für die nächsten fünf Jahre genannt – von einem „efficient data resource program“ bis zu einem „digital welfare and security system“. Interessant auch die Bewertung bzw. Aufwertung von Daten. Diese werden von den Autoren als vierter Produktionsfaktor bezeichnet – neben den drei klassischen Faktoren Arbeit, Kapital und Land. Das Fazit von Rogiers Creemers (DigiChina/Uni Leiden), der eine gute Einführung zu dem Plan geschrieben hat: „This plan signals something very interesting and a worlds first: industrial policy for the digital age.“
Info:
Hier die Übersetzung des Plans: https://digichina.stanford.edu/work/translation-14th-five-year-plan-for-national-informatization-dec-2021/
und hier die Einführung von Rogiers Creemers: