Brian Rhoads ist leitender Redakteur bei der „South China Morning Post“ in Hongkong. Anfang Dezember reiste er zu einer Trauerfeier in die USA. Während seiner Abwesenheit wurden die USA von den Hongkonger Behörden als Hochrisikoland eingestuft. Das hieß für Rhoads nach seiner Rückkehr drei Wochen Quarantäne, davon die erste Woche in Penny´s Bay, einem Containerdorf der Regierung auf der Insel Lantau. Was er dort im Zimmer 197-17 erlebt hat, hat er in sechs Kolumnen für die SCMP aufgeschrieben. Er nennt den 13 Quadratmeter großen Raum Zelle. Die Einrichtung war spartanisch: eine dünne Matratze, zwei kleine Tische, zwei Plastikklappstühle, ein kleiner Fernseher, ein Wasserkocher. Verbote dominieren: No alcohol, no tobacco, no cooking. Zu Beginn der Haft – pardon Quarantäne – muss man ankreuzen, welche Küche man bevorzugt: Chinesisch, Western oder Vegetarisch. Es gibt drei Mahlzeiten am Tag, zubereitet von Cathay Pacific Catering Service. Sieben Tage Airline-Food – das ist harte Kost. Gegen Ende der Woche hörte Rhoads öfters das Bob-Dylan-Lied: „I shall be released.“
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