STUDIEN I China setzt Standards

Standardisierung? Da denkt jeder in Deutschland an DIN und sagt: Ach, wie langweilig. Falsch gedacht. Standardisierung ist ein enorm wichtiges Thema mit inzwischen geoökonomischen Dimensionen. Wer Standards setzt, hat Startvorteile und kann Märkte dominieren, Deshalb hat das vermeintlich langweilige Thema inzwischen sowohl in der Politik als auch der Wissenschaft an Bedeutung gewonnen. Zwei Studien, die diesen Trend unterstreichen, kamen fast gleichzeitig auf den Markt. In der Studie der Europäischen Handelskammer analysiert Tim Rühlig (inzwischen bei der DGAP in Berlin) „the race to control technical standardisation“, so der Untertitel. Dieses Rennen spiele sich vor allem zwischen den USA und China ab, das in den vergangenen Jahren seinen Einfluss beim „standard setting“ beträchtlich ausgeweitet habe. Das macht er an mehreren Indikatoren fest, u. a. auch am Besetzen von Spitzenpositionen in internationalen Standardorganisationen durch Chinesen.  Diesem Aspekt widmet sich auch ausführlich (in Kapitel 4) die Studie des Asia Society Policy Institute (ASPI), die den Titel „Stacking the Deck: China´s Influence in International Standards Setting“ trägt und – wen wundert´s – zu einem ähnlichen Ergebnis kommt: China ist auf dem Marsch durch die internationalen Standardisierungsorganisationen.

Info:

Die Studie der Europäischen Handelskammer gibt es hier:

https://europeanchamber.oss-cn-beijing.aliyuncs.com/upload/documents/documents/The_Shape_of_Things_to_Come_EN_final[966].pdf

Und die Studie des Asia Society Policy Institute (ASPI) hier: https://asiasociety.org/sites/default/files/2021-11/ASPI_StacktheDeckreport_final.pdf

No Comments Yet

Comments are closed