Singapur öffnet sich. „Singapore cannot stay locked down and closed off indifinitely”, sagte Premierminister Lee Hsien Loong am 9. Oktober. Als erstes wurden die Grenzen für Reisende aus Brunei und Deutschland geöffnet. Allerdings müssen die Einreisenden aus diesen Ländern geimpft sein. Für die Geimpften gibt es die sogenannte „Vaccinated Travel Line“. Am 19. Oktober wurden die USA und Kanada sowie einige europäische Länder in diesen Kreis aufgenommen. Am 26. Oktober kamen die südasiatischen Staaten wie Indien und Pakistan hinzu. Zwei Gründe führten zu dieser Öffnungspolitik Singapurs. Da ist zum einen die hohe Impfquote in dem Stadtstaat. Aktueller Stand war 83 Prozent. Und da ist der Druck aus der Wirtschaft, die Grenzen zu öffnen. Premier Lee sagt das auch ganz offen: „Companies and investors need to carry out regional and global business from Singapore. People working for them need to travel to earn a living.” Singapur ist ein wichtiger Finanzplatz in Asien und auch Standort für viele regionale Headquarter multinationaler Konzerne. Das gilt auch für Hongkong, den ewigen Rivalen Singapurs. Doch Hongkong fährt auf Druck Beijings ebenfalls eine rigorose Zero-Covid-Strategie. Das frustriert zunehmend die Business Community in Hongkong. Die Asia Securities Industry and Financial Markets Association (ASIFMA) hat soeben einen Brief an Finanzsekretär Paul Chan Mo-po geschrieben. Darin äußern die Banker die Sorge, “that if Hong Kong does not develop and communicate a clear and meaningful exit strategy from the current zero-case approach, as is the case in many other jurisdictions, Hong Kong risks losing its vital international status.” Doch es besteht wenig Hoffnung, dass China und damit auch Hongkong seine Zero-Covid-Strategie aufgeben wird. Chinas Politiker und Virologen haben deutlich gemacht, dass Singapur für sie kein Vorbild ist.
Info:
Die aktuellen Einreisebestimmungen für Singapur kann man hier studieren: https://singapur.diplo.de/sg-de/service/-/2320922