ARTIKEL I Kalter Krieg? Nein!

Beijings Einfluss ist derzeit im Niedergang. Das konstatieren die beiden Politikwissenschaftler Maximilian Mayer (Junior-Professor an der Uni Bonn) und Emilian Kavalski (Jagiellonian Universität Krakau) in ihrem Politico-Artikel „Have we reached peak China?“. Als Indizien für ihre These zählen sie auf: Die Infrastrukturprojekte im Rahmen der neuen Seidenstraße „have been underperforming for some time.“ Der 17+1-Verbund (in dem sich 17 ost- und südosteuropäische Staaten mit China zusammengetan haben) erodiert zusehends. Die Tschechische Republik und Litauen seien ausgeschert.  Großbritannien werde auch zunehmend kritischer gegenüber China. Außerdem habe China vor der Haustüre in Südoastasien „no followers willing to support its threats and complaints”. Die Wolf-Warrior-Mentalität der chinesischen Diplomaten habe dazu beigetragen, dass die auswärtigen Beziehungen Chinas „suffer from a lack of trust.“ Fazit: China ist derzeit zu schwach, um ein ernstzunehmender Gegner in einem kalten Krieg zu sein: „A Cold War needs two powerful protagonists able to act on the global stage.“ China möge zwar wirtschaftlich, militärisch und technologisch zu einem Giganten heranwachsen, aber – so die Einschätzung der beiden Autoren – „the ´hegemon in the making´ is much more vulnerable and isolated
than it likes to pretend.“

Info:

Der Politico-Artikel von Mayer und Kavalski ist hier nachzulesen: https://www.politico.eu/article/have-we-reached-peak-china/

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