CHINAHIRNKulinarium: Käse

China und Käse? Ich verbinde das mit einem sehnsüchtigen Blick auf teuren Käse aus Neuseeland und sündhaft teuren Käse aus Frankreich in chinesischen Supermärkten. Aber Käse aus China? Einen solchen habe ich noch nie gesehen, geschweige verköstigt. Aber es gibt ihn – und zwar schon lange. „There was a widespread cheese culture in China from at least the Tang dynasty“, sagt Miranda Brown, Professorin für Chinese Studies an der University of Michigan, gegenüber der South China Morning Post. Die Tang Dynastie dauerte von 618 bis 907 nach Christus. Die Käsekultur Chinas beschränkt sich vor allem auf die Regionen und Provinzen an den Rändern des Riesenreiches – in der Inneren Mongolei, Tibet, Xinjiang und Yunnan. In Yunnan stellt vor allem die Bai-Minderheit, die um den Touristenspot Dali am Erhai See konzentriert ist, Käse her. Der dort aus Ziegenmilch produzierte Rubing ähnelt in Aussehen und Geschmack dem italienischen Büffelkäse Mozzarella. Der ebenfalls von den Bai hergestellte Rushan-Käse wird hingegen aus Kuhmilch gewonnen. Im Norden des Landes, in der Inneren Mongolei, wird der Käse meist aus Yak-, Schafs- und Ziegenmilch produziert. „Er hat meist nur wenig Eigengeschmack, da die Nomaden auf ihren langen Wanderungen keine Möglichkeiten haben, große Laibe zu lagern und reifen zu lassen“, wird in dem Buch „Culinaria China“ erklärt. Beliebt ist vor allem der Aaruul, ein getrockneter Weißkäse aus Yak-Milch. Der sei allerdings so hart, „dass die Nomaden ihn meist lutschend zu Pferd genießen“.

Info:

Ein interessanter Artikel über chinesische Käsetradition ist in der South China Morning Post erschienen: https://www.scmp.com/lifestyle/food-drink/article/3143737/cheese-china-has-long-history-made-buffalo-yak-goats-cows-and

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