Liebe Leserinnen, liebe Leser,

es sind keine guten Nachrichten, die derzeit aus verschiedenen Ecken der Welt kommen. Hochwasser in Deutschland, Überflutungen in China, Hitzewellen in Nordamerika. Jetzt können nur noch ein paar notorische Ignoranten den Klimawandel leugnen. Das Positive in diesem globalen Fiasko ist, dass alle – egal ob West oder Ost, ob Nord oder Süd – betroffen sind und deshalb die Einsicht steigt, dass man nur durch gemeinsames Handeln dieser globalen Katastrophe begegnen kann. Gefragt sind vor allem China, die USA und die EU. Die drei großen Treibhausgas-Emittenten müssen kooperieren. Zwar gibt es in den USA ein paar Hardliner, die auch in diesem Bereich auf Konfrontation zu China gehen und Xi Jinpings Ankündigung, dass China bis 2060 klimaneutral werde, als heiße Luft abtun. Aber: Wo fahren die meisten Elektroautos, wer hat die meisten Wind- und Solaranlagen? Die USA oder China? Chinas Führung kann es sich schon seit Jahren nicht mehr leisten, die Umweltprobleme zu ignorieren oder zu kaschieren. Auch Chinas Bevölkerung will saubere Luft, blauen Himmel und klare Flüsse, und fordert dies von den Behörden ein, notfalls auch durch Protest und manchmal mit Gewalt. Chinas Führung hat deshalb ein Eigeninteresse, den Weg Richtung Klimaneutralität zu beschreiten. Das hat Joe Biden erkannt und will deshalb zumindest in diesem Bereich mit China zusammenarbeiten. Deshalb war der Besuch seines Klimabeauftragten John Kerry im März in Shanghai ein gutes Zeichen. Und auch die EU hat sich in Sachen Umwelt stets zur Kooperation mit China bekannt. Es gibt also trotz aller Hitze noch kühle Köpfe in Beijing, Brüssel und Washington.

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Chinas Führung geht im August traditionell in Beidaihe zum Baden, US-Präsident Biden erholt sich ein bisschen von seinem ersten halben Jahr im Ferienhaus in Rehoboth Beach, Kanzlerin Merkel weilt, während Deutschland wahlkämpft, in Südtirol, und ich mache – so viel Eigenlob darf sein – auch eine verdiente Pause. Die nächste Ausgabe erscheint deshalb erst in vier Wochen, am 26. August. Bis dahin schöne Sommertage – mit viel Wasser, nicht von oben, sondern (von unten -) im Pool oder am Meer.

Wolfgang Hirn

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