Chinas Einfluss in der Welt – so wird immer wieder behauptet – nimmt zu. Stimmt das? Und überhaupt: Wie misst man Einfluss? An der University of Denver haben Forscher den Formal Bilateral Influence Capacity (FBIC) Index entwickelt. Dieser ist ein etwas kompliziertes Gebilde, so dass ich auf seine Berechnung hier verzichte und mich „nur“ auf die Ergebnisse der Studie konzentriere. Generell stellen die Forscher fest: “Chinese influence has grown in both size and reach around the world.” Sie konstatieren eine “erosion of US influence relative to Chinese influence across nearly every global region.” In Zahlen: 1992 war in 33 Staaten Chinas Einfluss größer als der der USA, 2020 waren es schon 61 Staaten. Insbesondere in den Staaten Afrikas und Südostasiens ist der Einfluss Chinas in den vergangenen Jahrzehnten gewachsen. Die Forscher haben sich besonders intensiv mit Südostasien beschäftigt. Dort sei der amerikanische Einfluss schon seit Jahren im Niedergang sowie auch bei den traditionellen Verbündeten wie den Philippinen und Thailand. Parallel stieg der Einfluss Chinas in der Region, insbesondere in Singapur und Indonesien.
Info:
Die Studie mit einer genauen Erklärung des Formal Bilateral Influence Capacity Index ist hier:
https://www.atlanticcouncil.org/wp-content/uploads/2021/06/China-US-Competition-Report-2021.pdf