Wenn es gegen China geht, sind sich in den USA Demokraten und Republikaner nahezu einig. Es herrscht der viel zitierte „bipartisan consensus“. Doch es gibt ein paar Abweichler von dieser gemeinsamen Linie, vor allem bei den Demokraten. Zwei Altlinke aus dem demokratischen Lager meldeten sich soeben mit Artikeln in renommierten Medien zu Wort: Bernie Sanders kritisiert in Foreign Affairs „Washingtons Dangerous Consensus on China“ und Robert Reich, einst unter Bill Clinton Arbeitsminister, behauptet in The Guardian: „The US´s greatest danger isn´t China. It´s much closer to home.“ Reich, derzeit an der University of California Berkeley lehrend, spannt den Bogen von der russischen über die japanische bis zur heutigen chinesischen Bedrohung. Sein Fazit: „Throughout Americas postwar history it has been easier to blame others than to blame ourselves.” Bernie Sanders warnt in seinem FA-Beitrag: “Don´t start another cold war.“ Statt eines Gegeneinanders plädiert er für ein Miteinander: „The unprecedented global challenges that the United States faces today—climate change, pandemics, nuclear proliferation, massive economic inequality, terrorism, corruption, authoritarianism—are shared global challenges. They cannot be solved by any one country acting alone. They require increased international cooperation—including with China, the most populous country on earth.” Reich und Sanders – zwei Mahner, deren Meinung aber nur von einer amerikanischen Minderheit geteilt wird. Leider.
Info:
Der Artikel von Robert Reich in „The Guardian“ ist hier:
Bernie Sanders Artikel in „Foreign Affairs“ kann man hier lesen: https://www.foreignaffairs.com/articles/china/2021-06-17/washingtons-dangerous-new-consensus-china