Hartnäckig hält sich hierzulande das Vorurteil, dass China nur kopieren könne. Stimmt längst nicht mehr. Chinesen sind innovativ und kreativ. Der Journalist Florian Siebeck hat sich in der chinesischen Möbeldesignszene umgesehen und sich mit vielen Vertretern unterhalten. Er war in Hangzhou, das er als Design-Hauptstadt bezeichnet. Dort traf er auf Mario Tsai mit seinem „soft minimalism“ und Min Chen, der historische Gestaltungsmittel mit moderner Technik kombiniert. Siebeck schreibt: „Viele greifen heute in ihren Möbeln die Proportionen und Verarbeitungsmethoden der späten Song- und Ming-Dynastie auf.“ Bei den Materialien greife man weniger zu Holz, sondern mehr zu Marmor, Metall und Polsterungen. Keine Frage: Chinesisches Design ist im Kommen, auch gefördert und erwünscht von der Regierung. Siebeck zitiert Zhuo Tan, Leiterin von „Design Shanghai“, der größten Designmesse Asiens: „In den letzten drei Jahren hat sich chinesisches Design mit rasender Geschwindigkeit entwickelt.“
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Der Artikel „Das Design-Reich der Mitte“ im FAZ Quarterly ist hier abrufbar: