STUDIE I Chinas Kredite

China ist der größten Kreditgeber an die Dritte Welt. Die Inhalte der Kreditverträge zwischen China und den Entwicklungsländern waren bislang wenig bekannt. Forscher – darunter auch Wissenschaftler vom Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel – haben nun 100 dieser Verträge ausgewertet und darüber den Report „How China Lends“ erstellt.  Es sei die „erste systematische Analyse der rechtlichen Konditionen von Chinas Kreditvergabe im Ausland“, heißt es in einer Mitteilung des IfW. Drei „ungewöhnliche Merkmale“  fiel dabei den Ökonomen auf: Erstens würden in diesen Verträgen weitreichende Vertraulichkeitsklauseln festgeschrieben. Zweitens enthielten die Verträge Bestimmungen, die chinesischen Staatsbanken Vorrang vor anderen Gläubigern einräumen würden. Und drittens gäben die Verträge China einen großen Spielraum, Kredite zu kündigen oder die Rückzahlung zu beschleunigen. Aber bei aller Kritik an mangelnder Transparenz der Verträge räumen die Wissenschaftler ein, dass China häufig Kredite an Entwicklungsländer gebe, in die sonst niemand anders investiere.

Info:

Die Studie „How China Lends“ kann hier heruntergeladen werden:

https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/journal-article/2021/how-china-lends-a-rare-look-into-100-debt-contracts-with-foreign-government-16100/

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