ARTIKEL I Milliardengrab

China braucht jede Menge Chips, ist aber dabei vom Ausland abhängig und dann auch noch von nicht gerade wohl gesonnenen Ländern wie Taiwan und den USA. Das will die Regierung ändern und forciert deshalb den Aufbau einer Chipindustrie im eigenen Land. Viele wollen bei diesem Boom mitmischen, der aber auch kriminelle Elemente anzieht. Von einem besonders spektakulären Fall erzählt Jordan Schneider in seinem Blog China Talk. Dort bietet er die Übersetzung eines chinesischen Artikels an über den kurzen Aufstieg und tiefen Fall des Unternehmens Wuhan Hongxin Semiconductor Manufacturing (HSMC). Ein kriminelles Trio, das keinerlei Erfahrung in der Chip-Industrie hatte, schaffte es, eine lokale Bezirksregierung in Wuhan zu täuschen, die bereitwillig Milliarden in das Projekt steckte. Das Trio warb Hunderte von Experten zu überzogenen Gehältern bei der Konkurrenz ab, engagierte den Chip-Papst Chiang Shang-yi vom taiwanesischen Marktführer TSMC und kaufte eine sündhaft teure Produktionsmaschine bei ASML Nur: Die Produktion in Wuhan kam nie ans Laufen. Im Sommer 2020 ging die Firma bankrott.

 

Info:

Die Räuberpistole aus Wuhan kann man hier nachlesen: https://chinatalk.substack.com/p/billion-dollar-heist-how-scammers?token=eyJ1c2VyX2lkIjoxNzU5LCJwb3N0X2lkIjozNDEzNzU4OCwiXyI6IlFBV1pGIiwiaWF0IjoxNjE3MTc4MDA2LCJleHAiOjE2MTcxODE2MDYsImlzcyI6InB1Yi00MjIwIiwic3ViIjoicG9zdC1yZWFjdGlvbiJ9.9FMbIc0VFVwAIMzccG4ErtOB4oeaRL1Gp0DdetPD7w8

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