CHINAHIRNLexikon: Merics

Merics steht für Mercator Institute for China Studies. Es ist ein Thinktank, der in der Berliner Klosterstraße sitzt. Er wurde 2013 gegründet und wird von der Mercator Stiftung finanziert. Hinter dieser steckt wiederum die Familie Schmidt-Ruthenbeck. Sie ist eine der drei Gründerfamilien des Metro-Handelskonzerns. Heute hält sie über die Meridian-Stiftung noch einen Anteil von rund 15 Prozent an der Metro AG. Rund 20 Millionen Euro bekam Merics von der Mercator-Stiftung als Anschubfinanzierung für die ersten fünf Jahre. Mit dem Trierer Professor Sebastian Heilmann hatte Merics einen renommierten und agilen Gründungsdirektor, der binnen weniger Jahre Merics zu einem anerkannten Thinktank machte. Im Sommer 2018 ging Heilmann zurück auf seinen Lehrstuhl nach Trier. Es folgte ein kurzes Intermezzo des niederländischen Professors Frank N. Pieke (Uni Leiden), der Anfang 2020 gehen musste, weil er – so wird spekuliert – den China-kritischen Kurs des Instituts nicht mittragen wollte. Mikko Huotari – seit 2014 bei Merics – wurde sein Nachfolger. Huotari muss mit weniger Zuschüssen der Mercator Stiftung auskommen. Für die bis 2023 laufende Fünf-Jahres-Periode überweist die Mercator-Stiftung 15 Millionen Euro, ab 2024 werden es dann nur noch neun Millionen Euro sein. Merics ist deshalb zunehmend auf andere Einnahmequellen angewiesen. Im Advisory Board von Merics sitzen unter anderem Thomas Bagger (Leiter der außenpolitischen Abteilung im Bundespräsidialamt), Sebastian Groth (Leiter des Planungsstabs im Auswärtigen Amt) und Jörg Wuttke (Präsident der Europäischen Handelskammer in China).

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