Vor ein paar Jahre las Tilman Spengler – Sinologe und Schriftsteller – den Aufsatz eines französischen Sinologen, der behauptete, die Terrakotta-Armee sei eine Fälschung. Dazu müsse er nur in die Gesichter der Krieger schauen, so dessen wenig wissenschaftliche Begründung. „Als ich das las, dachte ich, man müsste mal darüber sinnieren, was eigentlich wäre, wenn dieser Mann Recht habe“, so Spengler in einem Interview mit der AZ, „so fing meine Spekulation an, und das ist der Ursprung zu diesem Buch.“ Es heißt „Made in China“ und spielt zu Zeiten der Kulturrevolution in den 60er und 70er Jahren. Ort der Handlung: Natürlich Xi´an, in dessen Nähe die Terrakotta-Armee ausgegraben wurde. Dorthin wurde ein Russe namens Leo Zwirn (Spenglers Hauptwerk hieß übrigens Lenins Hirn) an ein Museum strafversetzt. Um diese Hauptfigur entwickelt sich eine irre Geschichte, die Spengler in seinem gewohnt witzig-ironischen Stil entfaltet und in der sich bald Realität und Fiktion vermischen.
Info:
Tilman Spengler: Made in China, Transit Verlag, 240 Seiten, 24 Euro.