INTERVIEW I Armin Laschet

Außenpolitisch ist der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Nur wenige Stichworte sind darüber zu finden. Zum Beispiel Russland-Versteher. Und Pro-Europäer, was ein Aachener eigentlich qua Geburt ist. Aber wie sieht er die Welt jenseits von Brüssel und Moskau? Darüber wusste man bislang wenig. Der Journalist Andreas Rinke (Reuters) bat ihn deshalb zum Verhör – sorry: Interview – und löcherte ihn ausgiebig. Keine (Krisen-)Region dieser Welt ließ er aus. Natürlich kam auch, nachdem die beiden sich an Russland abgearbeitet hatten, China zur Sprache. Dazu sagte Laschet: „Das Verhältnis zu China ist ambivalent. Einerseits müssen wir China als geostrategische Herausforderung und als Systemkonkurrenten sehen. Wir müssen die Menschenrechtsverletzungen etwa gegen die Uiguren klar benennen und kritisieren – das tue ich auch. Aber gleichzeitig treiben wir mit China Handel und haben in einigen Bereichen einen intensiven Wissenschaftsaustausch.“ Allgemein sagte er, es gehe bei Außenpolitik „immer um beides: Werte und Interessen“. „Wohlfühlendes Moralisieren“ sei noch keine Außenpolitik. Laschet bezeichnete sich in dem Gespräch als Realpolitiker. Es gehe auch immer um die Kunst, mit Ländern in Beziehungen zu treten, die andere Gesellschaftssysteme haben (also auch China), Gemeinsamkeiten zu finden und Gegensätze abzubauen. Merkel hätte es nicht anders formuliert.

Info:

Wer das ganze Interview lesen will, hier ist es:https://internationalepolitik.de/de/ich-bin-realpolitiker

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