MEINUNGSMACHER I Caixin

Es gibt nicht nur Staats- oder Parteimedien in China. Neben den linientreuen „China Daily“, „People´s Daily“ und „Global Times“ existieren auch ein paar wenige kritische Medien, die sich ab und an auch eine Abweichung von der vorgegebenen Linie erlauben. Das Medium Caixin, sowohl in Print als auch Online lesbar, gehört dazu. Wenn immer man von investigativem Journalismus in China redet, fällt sofort der Name Caixin – neben „Nanfang Daily“, dem Partei(!)blatt aus Guangzhou.

Caixin und sein Erfolg ist eng mit einem Namen verbunden: Hu Shuli (68). Sie kann man als eine Ikone des chinesischen Journalismus bezeichnen. Die aus einer Journalistenfamilie stammende Hu gründete 1998 das Magazin Caijing, ein Wirtschaftsblatt, das viele Skandale enthüllte. Im November 2009 verließ sie nach einem Streit mit den Besitzern zusammen mit einem Großteil ihrer Redaktion das Blatt und startete im Januar 2010 mit Caixin neu durch. Schon früh stieg der Internetkonzern Tencent ein, und inzwischen ist  China Media Capital (CMC), hinter dem der Medienmogul Li Ruigang aus Shanghai steht, mit 40 Prozent beteiligt.

Caixin ist – wie einst Caijing – sehr stark auf Wirtschafts- und Finanzthemen konzentriert. Die ganz große Politik meidet Caixin. Mittlerweile ist Caixin ein Medienkonzern, der die ganze Palette anbietet – von Print- und Onlinemagazinen über mobile Apps und Videos bis hin zu Büchern und Veranstaltungen. Dabei setzte Caixin schon früh auf Bezahlmodelle. So sind auch die Produkte in englischer Sprache (die Website caixingglobal.com, das wöchentliche Online-Magazin und das vierzehntägige Printmagazin) nur gegen Bezahlung zu lesen.

Info:

Die Website für die englische Produkte lautet www.caixinglobal.com. Das Abo kostet monatlich 20,99 $ und jährlich 199,99 $.

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