TEE I Film: Those 4 years

1848 engagierte die britische East India Company, damals eine der mächtigsten Handelsfirmen der Welt, den schottischen Botaniker Robert Fortune. Die Tee-vernarrten Briten waren bis dato abhängig von Tee-Importen aus China, die sie erst mit Silber und dann mit Opium bezahlten. Das wollten sie mit Fortune ändern. Fortune sollte den Teeanbau in China analysieren – oder besser: ausspionieren – und dann die Pflanze aus China herausschmuggeln, was ihm beides gelang. Im Hochland Indiens – damals britische Kolonie – wurde die Schmuggelware neu gepflanzt – und fortan war Indien der Tee-Lieferant für die Briten. Das ist die eine – bekannte – Geschichte, wie der Tee von China nach Indien kam. Die andere, weniger bekannte zeigt gerade der Dokumentarfilm „Those 4 years“.  Zwischen 1861 und 1865 deportierten die Briten verurteilte Chinesen aus Hongkong und Malaysia ins südliche Indien, nach Nilgiri. In diesen blauen Bergen wurde bis zur Ankunft der chinesischen Zwangsarbeiter Kaffee angebaut. Die Chinesen pflanzten stattdessen Tee, den später berühmt gewordenen Nilgiri Tee. Joe Thomas Karackattu (Professor für Chinesische Studien am Indian Institute of Technology Madras) hat aus dieser Story einen interessanten Film gedreht, der in diesen Tagen in Hongkong anläuft.

Info:

Ein Trailer des Films „Those 4 years“ gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=1Ox7R2pTqe0; Sehr zu empfehlen ist auch das Buch von Sarah Rose über die diebische Mission von Robert Fortune: „For all the Tea in China – Espionage, Empire and the Secret Formula for the World’s Favourite Drink“ (gibt es als Taschenbuch für 12 Euro).

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