…“China und Japan – Zwei Reiche unter einem Himmel“ von Kai Vogelsang. Ich werde nach der Lektüre dieses Buches nicht mehr die die Standardfloskel Erzfeinde benutzen, wenn ich über das Verhältnis der beiden ostasiatischen Mächte schreibe. Ja, sie waren phasenweise Feinde, aber sie waren auch Freunde. Kai Vogelsang, Professor an der Uni Hamburg, drückt es so aus: „Die chinesisch-japanischen Beziehungen sind ein Paradox: sie liebten sich und sie hassten sich; sie hatten höchsten Respekt voreinander und verachteten einander zutiefst.“ Diese abwechslungsreichen Phasen des Mit- und Gegeneinanders, aber auch des gegenseitigen Lernens über die vergangenen Jahrhunderte beschreibt Vogelsang sehr detailliert und trotzdem sehr gut und flüssig lesbar. Man bekommt eigentlich drei Bücher in einem geliefert: Jeweils eines über die chinesische und japanische Geschichte sowie eines über die Beziehungen zwischen den beiden Nationen. Vogelsang ist nach seinem Buch „Geschichte Chinas“ (Reclam, 2013) ein weiteres Standardwerk gelungen.
Info:
Kai Vogelsang: China und Japan – Zwei Reiche unter einem Himmel, Kröner Verlag, 504 Seiten, 28 Euro.