BUCH I Kulturrevolution

Zehn Jahre – von 1966 bis 1976 – tobte die Kulturrevolution. Sie ist eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der Volksrepublik China. Die KP Chinas eiert bei der Einschätzung dieser Dekade herum. In der berühmten Resolution des Zentralkomitees von 1981 wird zwar die Kulturrevolution verurteilt, aber Mao Zedong nicht als der Hauptverantwortliche genannt. Aber das tut nun Yang Jisheng in seinem Buch “The World turned Upside Down – A History of the Chinese Revolution”. Das Buch ist schon vor vier Jahren – allerdings in Hongkong – erschienen, fand aber trotzdem seinen Weg in die Volksrepublik. Yang war ein Mann des Systems: Der heute 81jährige, der in Beijing lebt, trat 1964 in die KP ein und schrieb von 1968 bis 2011 für die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Danach arbeitete er sich zunehmend kritisch an den großen historischen Epochen der Volksrepublik ab. In seinem 2008 (in Chinesisch) erschienen Buch Tombstone (deutsch: Grabstein – Múbei: Die große chinesische Hungerkatastrophe 1958-1962, S. Fischer, 2012) setzte er sich mit dem Großen Sprung nach vorn und dessen fatalen Folgen auseinander. Nun also hat er sich die nächste Katastrophe vorgenommen – die Kulturrevolution. Sein hoher Anspruch: „I wrote this book to expose lies and restore the truth.”

Info:

Das Buch “The World turned Upside Down – A History of the Chinese Revolution” von Yang Jisheng erscheint am 21. Januar bei Farrar, Straus and Giraux, hat 768 Seiten und kostet 39 Euro. Eine Besprechung von Barbara Demick in der aktuellen Ausgabe von The Atlantic gibt es hier: https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2021/01/chinas-rebel-historians/617265/

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