Ein Jahr ist nun seit dem Ausbruch von Corona in China vergangen. Zeit also für ein Resümee. Viviana Zhu, Policy Officer im Asia Program des Institut Montaigne in Paris, zieht eine Zwischenbilanz in ihrem Artikel „China: One Year of Covid-19“. Ihr erster Satz lautet: „People in China are now living an almost normal life.” Da kann man neidisch werden – und auch etwas wütend: Warum schaffen es die Chinesen und wir nicht? Unsere Standardantwort im Westen: China ist halt ein autoritärer Staat, dessen Methoden wir hier nicht übernehmen können. Ende der Diskussion. Eine sehr bequeme Ausrede. Ich zitiere deshalb noch den vorletzten Satz des Artikels: „China´s model is unique, with its distinctive combinations of measures. But some lessons can be learned.“ Aber wir wollen nicht lernen. Unterrichtsstoff wäre da. Zum Beispiel das Policy Paper, das Viviana Zhu zusammen mit ihren Mitstreitern des Institut Montaigne, Francois Godement und Mathieu Duchatel, schon im April (!) veröffentlicht hat: „Fighting Covid-19: East Asian Responses to the Pandemic.“ Ob das irgendjemand in der deutschen Gesundheitsbürokratie gelesen hat?
Info:
Den Artikel von Viviana Zhu gibt es hier: https://www.institutmontaigne.org/en/blog/china-one-year-covid-19; Und das Policy Paper des Institut Montaigne hier: https://www.institutmontaigne.org/en/publications/fighting-covid-19-east-asian-responses-pandemic#