Dragon Air fliegt nicht mehr. Die beliebte Hongkonger Fluglinie wurde im Mai 1985 gegründet. Sie flog von der ehemaligen Kronkolonie viele Ziele in China (und Asien) an und war für viele eine angenehme Alternative zu den Staatslinien Air China oder auch China Eastern, die in den 80er und 90er Jahren einen suboptimalen Standard boten. Schon 1990 stieg Cathay Pacific ein, 2006 übernahm sie Dragon Air ganz. Zehn Jahre später wurde sie in Cathay Dragon umbenannt: Der rote Drachen wurde durch einen roten Swing ersetzt. Doch jetzt hat es ausgeswingt. Mutterkonzern Cathay – selbst in großen Schwierigkeiten – hat entschieden, den Betrieb der Tochter einzustellen. Die 48 Flugzeuge müssen am Boden bleiben.
Interessant ist, was mit den Streckenrechten von Cathay Dragon passiert. Diese gehören nicht der Fluglinie, sondern der Regierung in Hongkong. In Post-Corona-Zeiten werden vor allem die Routen nach China sehr wertvoll sein. Die noch verbleibenden Hongkonger Airlines – Cathay mit Billigtochter HK Express und Hong Kong Airlines – haben bereits Interesse signalisiert. Aber wer weiß, ob selbst diese Fluggesellschaften überleben werden. Durch Corona ist der Hongkonger Airline-Markt schwer durcheinander gerüttelt worden. Alle haben den großen Nachteil, dass sie keinen Heimatmarkt haben, durch den sie die Ausfälle im internationalen Geschäft wenigstens ein bisschen kompensieren können.