Es gibt drei Dinge, die mich im chinesischen Alltag nerven: Die rücksichtslosen Rechtsabbieger im Straßenverkehr, die Dich als Fußgänger fast umnieten; Das Gedränge beim Ein- und Aussteigen in der Metro oder auch beim Aufzug; Und die Lautstärke. China hat eine nach oben offene Dezibel-Skala. Es gibt wenige Refugien der Stille. Doch nun soll eine Oase der Ruhe in einem Zug geschaffen werden. Auf der Strecke Beijing-Shanghai – übrigens die lukrativste der Welt – wird ab dem 23. Dezember ein Ruhewagen mitgeführt. Was dem deutschen ICE sein Wagen 2 ist, wird in China der Wagen mit noch unbekannter Nummer. Kaum war die Neuigkeit verkündet, ging die Diskussion los: Brauchen wir das? Werden sich die Passagiere daran halten? Wäre es nicht besser, wir würden nicht nur in einem Ruhewagen unsere Lautstärke etwas reduzieren? Und ganz wichtig: Wird ein Platz im Ruhewagen mehr kosten? Ob die Betreiber freilich einen Ruhezuschlag erheben werden, ist noch nicht geklärt. Es soll in Ruhe entschieden werden.
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