STUDIE I China-Afrika

„Das Bild, dass China Afrika einseitig ausbeutet, ist falsch. Auch Afrika profitiert vom Handel mit Asien“, sagt kein Funktionär oder Ministerialer aus Beijing, sondern Andreas Fuchs aus Kiel. Dort forscht der Göttinger Professor am renommierten Institut für Weltwirtschaft (IfW) über Entwicklungsökonomie. Fuchs bezieht sich bei dieser Aussage auf ein neues Arbeitspapier der IfW: „Assessing Assia – Sub-Saharan Africa Global Value Chain Linkages“. Darin wurden die Handelsströme der 46 afrikanischen südlich der Sahara ausgewertet. Die Autoren schreiben, dass afrikanische Unternehmen durch den Austausch mit ihren asiatischen Partnern – und damit meinen sie nicht nur China, sondern auch Indien; Japan und Korea – neues Wissen über Märkte und Technologien erhalten. Das mache sie produktiver und damit auch wettbewerbsfähiger. Vor allem relativ arme Länder in Küstennähe südlich der Sahara, wie Nigeria, Tansania oder Äthiopien, konnten vom Handel mit Asien profitieren und sich in der globalen Wertschöpfungskette nach oben arbeiten“, sagt Autor Heiwai Tang, Wirtschaftsprofessor an der Universität Hongkong. Die Studie zeigt außerdem, dass China zwar nach wie vor wichtigster Handelspartner für den gesamten afrikanischen Kontinent ist, auf Länderebene aber zunehmend Konkurrenz bekommt. Nach Indien etwa gingen 2015 doppelt so viele afrikanische Exporte wie noch 2005, es ist mittlerweile für Ghana, Nigeria und Tansania wichtigster Handelspartner.

    Weil China und Afrika immer wichtiger werden, hat das IfW zwei Initiativen gegründet: Kiel Institute Africa Initiative und Kiel Institute China Initiative. Letztere leitet Professor Andreas Fuchs (andreas.fuchs@ifw-kiel.de).

Info:

Die Studie „Assessing Asia – Sub-Saharan Africa Global Value Chain Linkages“ gibt es hier: https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/kieler-arbeitspapiere/assessing-asia-sub-saharan-africa-global-value-chain-linkages-0/

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