STEFAN GEIGER: Mein Lieblingsessen ist….

 … Guotie. Stefan Geiger ist seit 16 Jahren Geschäftsführer des Chinaforum Bayern mit Sitz in München. Er stammt freilich aus dem Alemannischen. Das ist fast Schwaben, wo Maultaschen zu den Grundnahrungsmitteln zählen. Sie gibt es dort in verschiedenen Aggregatzuständen: In der Brühe, geschmälzt oder auch gebraten. Vielleicht mag deshalb Stefan Geiger Guotie. Das sind – etwas vereinfacht ausgedrückt – gebratene Teigtaschen. Guo heißt Topf, Tie heißt Kleben. Also sind Guotie Topf- oder Pfannenkleber. Oder im Englischen Potsticker.

     Es ist eine nordchinesische Spezialität, die ihren Ursprung in der Song Dynastie (960-1279) haben soll.

Die Füllung der Guotie ist simpel: Schweinehack, Chinakohl, Frühlingszwiebeln, Ingwer, Reiswein und Sesamöl.  Die Teigtaschen sind in der Regel etwas länglicher als die gewöhnlichen chinesischen Teigtaschen. Sie sollen ja auch in der Pfanne beim Anbraten stehen. Die Kunst ist es, durch das Hinzufügen von etwas Flüssigkeit beim Anbraten die Guotie quasi zweizuteilen, unten knusprig gebraten und oben gedämpft. Diese Kombination gibt den Guotie den unverwechselbaren Geschmack. Gedippt werden sie in einer Mischung aus Sojasauce und schwarzem Reisessig.

     Stefan Geiger verrät auch, wo man die Guotie in bester Verfassung in München bekommt: „Meiner Ansicht nach gibt es die besten Guotie in München im Gyoza in der Augustenstrasse 47.“ Gyoza heißen die Guotie auf Japanisch. Ab und zu muss man halt auch fremdgehen – nur kulinarisch, versteht sich.

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