So langsam sind sie aus allen Herren Länder wieder zurück in China. Zum Teil auf abenteuerlichen (Um-) wegen. Der spanische Trainer Rafael Benitez und zwei seiner Spieler des Teams aus Dalian kamen mit einem Privatflugzeug aus Stockholm nach Dalian eingeflogen. Paulino kam als einziger Passagier in einem Jet aus Brasilien in Guangzhou an. Giovanni Moreno aus Kolumbien wollte via Mexico und Tokio Linie fliegen. Das klappte aber nicht. Er charterte stattdessen ein Privatflugzeug, das ihn nach einem Tank-Zwischenstopp in LA nach Shanghai brachte.
Sie wollen ja nur spielen, Fußball spielen. Die Herren sind Profis in der Chinese Super League (CSL) .Eigentlich sollte die diesjährige Saison der CSL, der chinesischen Bundesliga, am 22. Februar starten. Doch dann kam Corona – und nicht nur der Ball ruhte.
Am 25. Juli soll es nun losgehen. Aber nicht im traditionellen Modus. Angesichts der riesigen Entfernungen und der der daraus resultierenden vielen Reisen hat der Verband, die Chinese Football Association (CFA), entschieden, die 16 Teams an zwei Orten zu kasernieren: Dalian und Suzhou. Jeweils acht Mannschaften treten an den beiden Orten in Hin- und Rückspielen gegeneinander an. Danach wird zusammengerechnet. Die jeweils ersten Vier kommen in die Playoffs, die letzten vier in die Relegation. Das Top-Team, der letztjährige Meister Guangzhou Evergrande, tritt in Dalian an, Verfolger Beijing Guoan in Suzhou.
Vorbild für diese Konzentration des Spielgeschehens auf zwei Orte ist die chinesische Basketballliga. Sie fing am 20. Juni an, ebenfalls in zwei Städten, nämlich in Dongguan und Qingdao. Wie bei den Basketballern sind – vorerst – auch bei den Fußballern keine Zuschauer erlaubt. Spieler und Betreuer werden einmal die Woche auf Corona getestet. Ihr Aktionsradius beschränkt sich auf das Hotel, Trainingsplatz und Stadion.
Das Eröffnungsspiel – so die Gerüchte – soll übrigens das Team aus Wuhan, Wuhan Zall, bestreiten. Während des Ausbruchs von Corona in ihrer Stadt weilten die Kicker im Trainingslager im spanischen Andalusien. Erst nach 104 Tagen konnte das Team mit seinem spanischen Trainer José Gonzalez via Frankfurt und Shenzhen nach Wuhan zurückkehren.