Fleischlos glücklich

Am 18. Juli wird an den Theken der supermodernen Freshippo-Supermärkten (gehören zum Alibaba-Konzern) alternativ gekocht. In Live-Cooking-Events wollen die Händler ihren Kunden etwas völlig neues schmackhaft machen: Fleisch aus pflanzlichen Stoffen. Freshippo/Alibaba ist dazu eine Kooperation mit dem amerikanischen Hersteller Beyond Meat eingegangen. Beyond Meat ist der weltweite Shooting Star der Branche. Seit wenigen Monaten ist Beyond Meat in China aktiv, belieferte erst Starbucks für Sandwiches und Salate, später auch den Yum-Konzern (Kentucky Fried Chicken/KFC, Pizza Hut und Taco Bell) mit seinen Fleischersatzprodukten.

   Doch Beyond Meat ist nicht alleine auf dem Markt. Eine andere US-Firma, Impossible Food (an der auch der Hongkonger Milliardär Li Ka-shing beteiligt ist) drängt ins Geschäft, testete schon mal Burger und Dumplings ohne Fleisch. Und da sind auch noch die chinesischen Wettbewerber. Zhenmeat ist ein Startup aus Beijing, gegründet von Vincent Lu. Seine Firma hat gerade zwei neue Produkte auf den Markt geworfen: gebratenes „Schweine“fleisch und „Langusten“fleisch.  Ein anderes chinesisches Unternehmen  ist Starfield Food and Science Technology, das bereits mit sechs Restaurant-Ketten (darunter die auch unter Ausländern beliebte Kette Element Fresh) im Geschäft ist.

    Warum dieser Boom bei Fleischersatz? Ein pekuniärer Grund: Der Preis für Schweinefleisch – in der chinesischen Beliebtheitsskala weit vor Rindfleisch liegend – ist in den vergangenen Monaten extrem gestiegen. Die afrikanische Schweinegrippe wütete in China und hat den Bestand an Schweinen dramatisch verringert. Der andere Grund: Viele Chinesen – vor allem die in der wachsenden Mittelschicht – entwickeln ein neues Gesundheitsbewusstsein. Der Ausbruch von Covid-19 hat diese Tendenz nochmals beschleunigt.

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