NAMEN | COLIN HUANG, CEO Pinduoduo

 Gerade hat das Medienunternehmen Hurun eine Liste der Unternehmer veröffentlicht, die am meisten von der Corona-Krise profitiert haben. Ganz oben – wenig überraschend – Jeff Bezos, Gründer und Chef von Amazon. . Doch wer folgt hinter ihm? Ein gewisser Colin Huang, oder auf Chinesisch Huang Wei. 40 Jahre alt, Gründer und Chef des Internetkonzerns Pinduoduo. Nach dem Forbes Real Time Billionaire Index ist er mit 45,4 Milliarden Dollar Vermögen inzwischen die Nummer zwei in China, hinter Pony Ma (Tencent) und vor Jack Ma (Alibaba). Diese beiden Herren namens Ma kennt man, wenn man sich ein bisschen mit Chinas Internetszene beschäftigt. Aber wer ist bitte Colin Huang?

   Huang wuchs in einem Vorort Hangzhous auf. Seine Eltern waren Fabrikarbeiter. In der Schule stach er durch seine guten Mathematik-Kenntnisse hervor, gewann eine Medaille in der Mathe-Olympiade. Das ermöglichte ihm auch ein Besuch der renommierten Hangzhou Foreign Languages School. Seine Klassenkameradin war die Tochter des Bürgermeisters von Hangzhou. Später sagte er einmal über seine Schule: „Im Vergleich zu anderen Schulen waren wir mehr durch westliche Kultur und deren Einfluss geprägt.“  Nach seinem Studium der Computerwissenschaften an der Zhejiang Universität zog es Huang in die USA, wo er an der University of Wisconsin in Madison seinen Master machte. Sein Professor war von dem jungen Mann aus China so begeistert, dass er gleich drei Empfehlungsschreiben losschickte und zwar an allererste Adressen – Oracle, IBM und Microsoft. Und alle drei wollten ihn haben. Doch er ging zu Google, damals 2004 noch eine überschaubare Größe. Er begann dort im Headquarter als Software-Ingenieur. Als Google dann in China aktiv werden wollte und dort gegen den monopolistischen Platzhirsch Baidu antreten wollte, wurde er ins Google-Gründungsteam nach Beijing abkommandiert. Doch ihn zermürbten die langen Abstimmungsprozesse mit dem Headquarter und die ständigen Flüge über den Pazifik. Auf einem dieser Flüge entschied er bei Google hinzuschmeissen. Nach drei Jahren bei der boomenden Suchmaschine waren seine Optionen auch ordentlich was wert. „Ich war nun finanziell etwas unabhängiger“, sagte er damals. Geld und Ideen hatte er genug, um eigene Unternehmen zui gründen. Er wurde zum Serial Entrepreneur.  2007 startete er Ouku.com, eine B2C-Plattform für Elektronikartikel. Es folgten 2010 mit Leqi ein Unternehmen, das ausländischen Marken bei der Platzierung auf den E-Commerce-Seiten Tmall oder JD.com half, und später noch das Gaming Studio Xunmeng.  Doch die ganz große Nummer startete er 2015 mit der Gründung des E-Commerce-Unternehmens Pinduoduo, das heute über 100 Milliarden Dollar wert ist.

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