…youpo mian, („in Öl geschwenkte Stocknudeln“). Das Rezept stammt aus der Provinz Shaanxi, deren Hauptstadt Xi`an ist. Dort studierte Strittmatter einst Mitte der 80er Jahre. Er erinnert sich: „Hinter der Uni boten kleine Stände die besten Nudeln der Welt an, handgeschlagen, fingerdick, schön knatschig.“ Später wurde Strittmatter Korrespondent der Süddeutschen Zeitung in Beijing. Zweimal war er dort auf Posten. Im Sommer 2019 beendete er nach sechs Jahren seinen zweiten Aufenthalt. Zum Abschluss rechnete er in seinem Buch „Die Neuerfindung der Diktatur“ ziemlich gnadenlos mit dem Regime ab. Strittmatter betont jedoch stets, dass er die normalen chinesischen Leute mag, und ebenso das Essen, und am liebsten eben youpo mian.
Wie er diese zubereitet, beschreibt Strittmatter im SZ-Magazin so: „Die Zubereitung der Youpo gungun mian ist so einfach wie genial: etwas gekochten Weißkohl, Sojasoße und Essig untermischen, obendrauf gehackter Knoblauch und Frühlingszwiebeln, als krönender Abschluss ein gehäufter Esslöffel karmesinrotes Chilipulver. Der Clou: Ein Löffel siedend heißes Öl wird über das Chili gegossen und brennt es in die Nudeln hinein. Mehr als eine Mahlzeit ist das: eine kleine Himmelfahrt.“
Strittmatter ist inzwischen als Skandinavien-Korrespondent der SZ in Kopenhagen gelandet, will aber auch dort nicht auf seine kulinarische Himmelfahrt verzichten. Dort ist für ihn das größte Problem, die richtigen Nudeln zu finden. Der Allgäuer Strittmatter empfiehlt notgedrungen auch Spätzle.
Info: Ein etwas ausführlicheres Rezept gibt es hier: https://einfachchinesischkochen.de/%E6%B2%B9%E6%B3%BC%E9%9D%A2-mit-ol-ubergegossene-chinesische-nudeln-aus-shaanxi/, Ein kurzes Video über die Zubereitung der youpo mian gibt es unter https://www.youtube.com/watch?v=cwaEEg2Y35s .