DIM SUM

POLITIK: Zwei chinesische Ministerien warnten ihre Landsleute vor Reisen in die USA. Das Ministerium für Kultur und Tourismus und das Bildungsministerium wiesen chinesische Touristen bzw. Studierende an, bei Reisen in die USA besonders vorsichtig zu sein. +++ Donald Trump verlängerte die Frist, in der ein Käufer für TikTok gefunden werden soll, um weitere 75 Tage. Die erste Frist lief am 5. April ab. Aber bis dato kam kein Deal zustande. Chinas Behörden müssten diesem zustimmen, sind aber wegen Trumps Zollpolitik offenbar dazu nicht geneigt. +++ In der Ukraine hat das dortige Militär zwei Chinesen gefangen genommen. Sie kämpften auf russischer Seite. Nach Angaben der Ukraine sollen die russischen Militärs gezielt in chinesischen Online-Medien chinesische Söldner ansprechen und anheuern. +++ Die US-Regierung hat ihrem diplomatischen Personal verboten, eine romantische oder sexuelle Beziehung mit Chinesen einzugehen. Diese Regelung gilt für Beschäftigte der Botschaft in Beijing sowie der Generalkonsulate in Guangzhou, Shanghai, Shenyang und Wuhan. Bisher galt die Regelung: Keine Beziehung mit Mitarbeitern der diplomatischen Vertretungen. +++ Jedes Schiff, das in China gebaut wurde und in einem amerikanischen Hafen andockt, muss künftig 1,5 Millionen Dollar an Gebühren bezahlen. Mit diesem Schritt wollen die USA gegen die chinesische Dominanz in der globalen Schiffbauindustrie protestieren. Ihrer Meinung nach basiert diese Dominanz auf Subventionen und unfairen Handelspraktiken. +++ Die NATO will ihre Zusammenarbeit mit Japan verstärken. Das kündigte Generalsekretär Mark Rutte bei einem Besuch in Japan an. Grund sei die rapide militärische Expansion Chinas. +++ Eine chinesische Delegation weilte in Brasilien, um Gespräche über eine Bahnlinie von Brasilien zum  kürzlich eröffneten Hafen im peruanischen Chancay zu führen. Damit könnte China den Panamakanal quasi umgehen.

WIRTSCHAFT: Der Techkonzern Tencent bietet für die nächsten drei Jahre 28 000 Praktikums-Stellen an. Das Unternehmen will damit seinen Beitrag zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit leisten. +++ Der chinesische Sportartikelkonzern Anta hat für 290 Millionen Dollar in cash den deutschen Outdooor-Bekleider Jack Wolfskin übernommen. Das Unternehmen gehörte bisher dem US-Golfausrüster Callaway. +++ China plant eine Restrukturierung der staatlichen Autoindustrie. Das kündigte der Vizechef der SASAC an. Ziel sei die Bildung starker, global wettbewerbsfähiger Autokonzerne. Im Blickpunkt stehen FAW, Dongfeng und Changan. +++ BYD, der führende Hersteller von E-Autos, will dieses Jahr seine Exporte verdoppeln. Wurden 2024 rund 417 000 Autos ausgeführt, so sollen es dieses Jahr rund 800 000 werden. Dieses Jahr wird auch eine Fabrik in Indonesien eröffnet (Kapazität: 150 000 Stück). +++ Ehang hat als erstes Unternehmen der Welt ein Air Operation Certificate für sein unbemanntes EH 216-S-Modell erhalten. Es ist ein sogenanntes eVTOL-Fluggerät (electrical vertical take-off and landing), das startet und landet wie ein Hubschrauber, aber viel kleiner und unbemannt ist und elektrisch fliegt. +++ China will in den globalen Markt für Wärmepumpen einsteigen. Sechs Regierungsbehörden haben einen entsprechenden Aktionsplan verabschiedet.

GESELLSCHAFT: In chinesischen Restaurants wird BYOB (Bring Your Own Bottle) immer beliebter – sehr zum Verdruss der Restaurantbesitzer. Sie verkaufen immer weniger Wein zum Essen.

No Comments Yet

Comments are closed