China braucht ein neues Wirtschaftsmodell. Darin sind sich viele westliche Experten einig. Aber auch Chinas Führung leugnet das nicht. Doch wie dieses neue Modell aussehen soll – darüber sind die beiden unterschiedlicher Meinung. Die Wissenschaftler im Westen plädieren dafür, dass China endlich den Konsum ankurbeln soll. Angesichts einer Konsumquote von 39 Prozent (OECD-Durchschnitt: 59 Prozent) sei dies dringend notwendig. Doch diesen Weg wird China nicht gehen, schreiben die Autoren Dinny McMahon und Andrew Polk (beide vom Beratungsunternehmen Trivium) in ihrer umfangreichen Studie „China‘s Economic Transition – Debt, Demography, Deglobalization and Scenarios for 2035“. Sie gehen davon aus, dass Chinas Führung ein neues Wachstumsmodell anstrebt – „centered on manufacturing-led productivity growth, driven by innovation and the incorporation of enhanced manufacturing techniques”. Innovationen seien für Chinas Regierung zentral. Diese würden zu höherer Produktivität führen, was wiederum höhere Gewinne und steigende Einkommen zur Folge haben. Dadurch nehme das Steueraufkommen zu, wodurch sich die Regierung auch mehr Sozialausgaben leisten könne. Weil die Chinesen aufgrund der besseren sozialen Versorgung dann weniger sparen müssten, könnten sie dann mehr konsumieren. Bei diesem Modell kommt also eine höhere Konsumquote am Ende eines längeren Prozesses.
Info:
Die Studie des CSIS kann man hier downloaden: https://www.csis.org/analysis/chinas-economic-transition-debt-demography-deglobalization-and-scenarios-2035