ESSEN UND TRINKEN I Ziehen sich Häagen Dazs und Starbucks aus China zurück?

Die Gerüchte häufen sich, dass sich die Besitzer der amerikanischen Kaffee-Kette Starbucks aus China zumindest teilweise zurückziehen wollen. Interessanterweise paaren sich diese Gerüchte mit den Nachrichten, dass der amerikanische Eisverkäufer Häagen-Dazs ähnliche Gedanken hegt. Zufall oder ein Trend? Beide US-Konzerne müssen feststellen, dass die chinesische Konkurrenz auch im Konsumbereich immer härter und besser wird. Sie treffen schneller den Geschmack der einheimischen Konsumenten und sie sind um einiges günstiger als die hochpreisigen amerikanischen Konkurrenten.

Die Starbucks-Herausforderer Luckin Coffee und Cotti bieten ihre Kaffees teilweise schon ab 9 Yuan an und provozierten damit einen Preiskrieg, auf den Starbucks reagieren musste. Inzwischen hat Starbucks seine Preise um bis zu 20 Prozent reduziert. Deswegen oder trotzdem ging der Umsatz im vergangenen Jahr um 1,4 Prozent auf 2,96 Milliarden Dollar zurück. Zum Vergleich: Der Umsatz von Luckin Coffee stieg im ersten Quartal 2025 um über 40 Prozent. (Luckin hat gerade in Manhattan die ersten zwei US-Filialen eröffnet). Die Gerüchte um einen Verkauf von Starbucks in China gibt es seit vergangenem Jahr. Dabei soll nicht um einen Verkauf des gesamten China-Geschäfts gehen. Das Starbucks-Management will noch eine bedeutende Minderheitsbeteiligung – so um die 30 Prozent – halten. Namen potentieller Käufer werden auch schon in den Finanzmedien gehandelt, darunter chinesische Finanzinvestoren wie Hillhouse Investment Group, Citic Capital oder Centurium sowie die üblichen US-Verdächtigen Carlyle Group oder KKR.

Beim amerikanischen Eishersteller Häagen Dazs, der dem US-Foodkonzern General Mills gehört, sind die Verkaufspläne offenbar schon weiter gediehen. In der Spitze hatte Häagen Dazs mal 466 Filialen. Viele davon wurden verkauft. Jetzt sollen es nur noch 250 sein. Häagen Dazs, das 1996 auf den chinesischen Markt kam, will aber China nicht vollständig verlassen. Das Eis soll vor allem über Supermärkte und Convenience Stores sowie die Onlinehändler Meituan und Taobao verkauft werden. Der im Premiumsegment angesiedelte Eisverkäufer hat – wie Starbucks – mit starker chinesischer Konkurrenz zu kämpfen. Einer dieser Wettbewerber ist Ye Gelato. Vor dessen Filialen bilden sich lange Schlangen.

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