China Watcher ist ein schwammiger Begriff. Darunter fallen Wissenschaftler, Thinktanker, Autoren und Journalisten. Viele nennen sich China-Experten. Aber wie viele sind es, und was prädestiniert sie fürs Expertentum? Zum ersten Mal versuchte ein Trio von Wissenschaftlern diese Spezies zu erforschen und zu quantifizieren. Franziska B. Keller (Uni Bern), Johan A. Dornschneider-Elkink (University College Dublin) und Hans H. Tung (National Taiwan University) kamen dabei auf eine Liste von weltweit 2200 China-Experten. Es sei keine einfache Aufgabe gewesen, diese zu ermitteln, schreiben die drei Autoren in einem soeben veröffentlichten Aufsatz in der Zeitschrift „Political Science & Politics“. Sie seien bei der Erstellung der Liste nach dem Schneeball-System vorgegangen, haben also Experten nach weiteren Experten befragt. Erstes Ergebnis der Analyse war: „US-based and US-educated male academics continue to form the core of this community.” Aber diese Dominanz amerikanischer, meist männlicher China-Experten weiche langsam auf: “Younger cohorts appear to be more diverse, in terms of educational background, gender, and geographic location.”
Info:
Hier der Aufsatz in “Political Science & Politics“ vom 7. November: https://www.cambridge.org/core/journals/ps-political-science-and-politics/article/china-watchers/7F9B7031B65E8760823507B91D3116F5