Es ist inzwischen Usus, dass Politiker, Thinktanker und Journalisten China und Russland in einen Sack zu stecken und draufhauen. Differenzierende Betrachtungen sind eher selten. Eine solche hat die polnische Sinologin Justyna Szczudlik soeben in der Zeitschrift The Diplomat (17. Oktober) geschrieben. Die Überschrift über ihren Artikel ist auch gleichzeitig ihre These: “China and Russia Do Not Pose the Same Hard Security Threat to Europe.” So glaubt sie nicht, dass China einen möglichen Krieg gegen die Nato unterstützen werde: „China’s support for Russia in its war against Ukraine does not necessarily mean, that Beijing would offer the same support in the event of a Russian invasion of a Nato member.“ Einen der wichtigsten strategischen Unterschiede zwischen Russland und China sieht Szczudlik in der Einschätzung der US-Militärpräsenz in Europa. Russland sei gegen eine solche Präsenz, während China nichts dagegen habe. Szczudlik hält es für falsch, China und Russland als „a single threat“ zu betrachten. Das könnte insbesondere für Europa gefährlich sein. Stattdessen empfiehlt sie: „The West‘s priority should be to prevent the alliance between China and Russia from going stronger.”
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Hier der Beitrag vonJustyna Szczudlik in The Diplomat: