BAHN I Rasante Fahrt in die roten Zahlen

China ist ziemlich stolz auf sein 45 000 Kilometer umfassendes Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz. Aber wie viele Strecken sind davon profitabel? China Railway veröffentlicht keine separaten Zahlen für die Hochgeschwindigkeitszüge, sondern nur für alle Züge, inklusive der langsamen, alten grünen Züge. Im Januar wurde allerdings ein Report des Nationalen Rechnungshofs bekannt, wonach die Hochgeschwindigkeitszüge von April bis September 2024 über 100 Milliarden Yuan Verlust gemacht hätten. Bekannt sind lediglich die Zahlen für die Strecke Beijing-Shanghai, denn die Beijing-Shanghai High Speed Railway veröffentlicht Zahlen. Danach wurde im vergangenen Jahr auf dieser fast 1500 Kilometer langen Strecke ein Gewinn von 12,77 Milliarden Yuan erzielt. Das waren 10,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Insgesamt nutzten 52 Millionen Passagiere diese Strecke. Neben dieser sehr frequentierten Strecke Beijing-Shanghai sollen nach Angaben von Guancha.cn nur fünf weitere Strecken profitabel sein: Beijing – Tianjin, Shanghai – Hangzhou, Ningbo – Hangzhou und Guangzhou – Shenzhen. Das sind alles Strecken entlang des prosperierenden Küstengürtels von Nord nach Süd. Je weiter man ins Landesinnere kommt, umso geringer wird die Auslastung. Viele Chinesen bevorzugen dann doch die günstigeren grünen Züge. Insgesamt waren 2024 in China 4,09 Milliarden Passagiere mit dem Zug unterwegs. Der Umsatz von China Railway betrug 1,2 Billionen Yuan bei einem Gewinn von 3,88 Milliarden Yuan. Am 15. Juni erhöhte China Railway auf den profitablen Strecken die Preise um bis zu 20 Prozent, um damit die unprofitablen Strecken zu subventionieren.

Info:

Hier ein Artikel von Jeff Pao in Asia Times über die wirtschaftliche Situation der chinesischen Bahn:

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