RANDNOTIZ I Warum die meisten Chinesen keine Steuern zahlen

Rund 70 Prozent aller erwerbstätigen Chinesen zahlen keine Steuer. Diese Zahl nannte kürzlich die State Taxation Administration (STA) in Beijing. Wie? Sind das alle Steuerhinterzieher? Nein, es geht alles mit rechten Dingen zu. Die Grenze, ab der in China Einkommenssteuer gezahlt werden muss, liegt nämlich in einer durchschnittlichen Familie bei einem Jahreseinkommen von 100 000 Yuan (knapp 13 000 Euro). Steuerfrei sind monatliche Einkommen bis 5000 Yuan. Hinzu kommen noch Freibeträge für Kindererziehung und Versorgung der Großeltern. Zählt man das alles zusammen, kommt man auf die 100 000 Yuan, ab denen erst Steuern gezahlt werden müssen. Und diese Schwelle erreichen sieben von zehn Erwerbstätige in China nicht. Zur Kasse gebeten werden dagegen die Top-Verdiener. Wer mehr als eine Million Yuan verdient, muss 45 Prozent davon an die Finanzbehörden abgeben. Zwar machen diese Spitzenverdiener nur ein Prozent der Steuerzahler aus, aber sie tragen über 50 Prozent zum Einkommenssteueraufkommen bei. Dabei deklarieren die Top-Vermögenden nicht mal alles. Vor allem ihre Einkünfte im Ausland bleiben oft unberücksichtigt. Aber nun haben die Steuerbehörden auch diese im Visier. In mehreren Städten wurden die Spitzenverdiener aufgefordert, ihre Einkünfte und Vermögen im Ausland gegenüber den Steuerbehörden zu deklarieren – sonst gebe es drastische Strafen

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